Wasserfilter gegen Kalk
Als Wasserfilter gegen Kalk werden meist Anlagen zur Wasserenthärtung bezeichnet. Die Wasserhärte wird maßgeblich durch den Gehalt an Calcium (Kalk) und Magnesium bestimmt. Diese Härtebildner liegen im Wasser als gelöste Ionen (Teilchen mit elektrischer Ladung) vor. Deshalb werden zur Wasserenthärtung häufig Ionenaustauscher verwendet. Hartes Wasser kann unter anderem Rohrleitungen und Armaturen schädigen.
Wasserfilter gegen Kalk – warum sind diese sinnvoll?
Wasserfilter gegen Kalk können Rohrleitungen, Armaturen, Boiler, Waschmaschinen etc. vor schädlichen Kalkablagerungen schützen. Durch eine Kalkschicht in Rohren und anderen wasserführenden Komponenten kann auch der Energieverbrauch von Boilern, Solarthermie-Anlagen und Wärmepumpen deutlich steigen. Wasserfilter zur Entfernung von Kalk können aber auch den Waschmittelverbrauch spürbar senken.[1] Weiches bzw. mittelhartes Wasser kann zudem den Geschmack von Tee und Kaffee verbessern. Die Wasserhärte wird in Deutschland in die Bereiche weich, mittel und hart eingeteilt. Wasserfilter gegen Kalk sind besonders bei hartem Wasser empfehlenswert. Auskunft über die örtliche Wasserhärte geben die Wasserversorger.
Welche Filter gegen Kalk sind empfehlenswert?
Die Qualität und Wirksamkeit von Wasserfiltern gegen Kalk ist teilweise sehr unterschiedlich. Vor einem Kauf sollten daher auf jeden Fall unabhängige Prüf- und Wirksamkeitsbelege angefordert werden. Ein guter Anhaltspunkt für Qualität und Wirkung ist auch ein Prüfzeichen des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches). Zur Wasserenthärtung sind grundsätzlich folgende Technologien geeignet:
Ionenaustauscher
Ionenaustauscher werden als Wasserfilter gegen Kalk am häufigsten eingesetzt. Dabei handelt es sich bei Ionenaustauschern gar nicht um Filter. Ionenaustauscher tauschen vielmehr die im Wasser enthaltenen Calcium- und Magnesiumionen gegen Natriumionen aus. Dadurch wird das Wasser enthärtet. Der Austausch findet meist an der Oberfläche eines Kunststoffgranulats statt. Wasserfilter, die Kalk durch Ionenaustausch entfernen, müssen in regelmäßigen Abständen durch eine Natriumchlorid-Lösung (Kochsalz-Lösung) regeneriert werden. Hochwertige Ionenaustauscher geben nur niedrige Konzentrationen von Natriumionen an das Wasser ab, die nicht gesundheitsschädlich sind. Natrium ist Bestandteil von Kochsalz (Natriumchlorid) und kommt auch natürlich im Wasser vor. Leistungsfähige Ionenaustauscher werden meist zentral an der Wasserversorgung des Hauses montiert. Kleinere Wasserfilter gegen Kalk können auch direkt unter einzelnen Wasserhähnen montiert werden.
heterogene Katalyse
Als Wasserfilter zur Entfernung von Kalk kommen auch Systeme mit heterogener Katalyse zum Einsatz. Bei der heterogenen Katalyse werden Calciumverbindungen im Wasser durch einen Katalysator ausgefällt. Vielfach wird dieser Vorgang auch als Kristallbildung bezeichnet. Die ausgefällten Calciumverbindungen können sich nicht mehr an Rohrleitungen oder Armaturen absetzen. Die genauen Mechanismen der heterogenen Katalyse zur Entfernung von Kalk gelten vielfach als Betriebsgeheimnis der Hersteller.
elektrochemische Verfahren
Elektrochemische Wasserfilter gegen Kalk enthärten Wasser durch einen Anstieg des pH-Wertes. Elektrochemische Filter bauen zwischen einer Kathode und einer Anode eine Spannung auf. Dabei kommt es an der Kathode zu einer Abgabe von Elektronen und an der Anode zu einer Elektronenaufnahme. An der Kathode werden dadurch OH-Ionen gebildet. Dies lässt den pH-Wert des Wassers ansteigen. Dadurch erfolgt eine Ausfällung von Calciumverbindungen.[2]
Umkehrosmose
Wasserfilter können Kalk auch durch Umkehrosmose aus dem Wasser entfernen. Bei der Umkehrosmose wird Wasser mit einer elektrischen Pumpe unter hohem Druck durch eine sehr feine Membran gedrückt. Die Membran kann zum Beispiel von Calcium- und Magnesiumionen nicht durchdrungen werden. Damit die Membran sich nicht zusetzt, muss diese ständige durch Wasser gespült werden. Daraus resultiert eine große Verschwendung von Trinkwasser. Wasserfilter mit Umkehrosmose entziehen Wasser neben Kalk auch viele wichtige Mineralstoffe. Dies erfordert eine Remineralisierung des Trinkwassers.
Referenzen:
1 Stadtwerke Saarbrücken, „Informationen zur Wasserhärte“: https://www.saarbruecker-stadtwerke.de/wasser/wasserversorgung
2 Stadtwerke Augsburg, „Trinkwasserenthärtung“: http://www.sw-augsburg.de/downloads/Wasserenthaertung(2).pdf