Wasserfilter für Brunnen
Wasserfilter für Brunnen werden vielfach zur Wasserenthärtung und zur Abscheidung von Sand und anderen groben Verschmutzungen eingesetzt. Brunnenwasser kann aber auch zu hohe Mengen an Eisen und Mangan enthalten. Außerdem können schädliche Schwermetalle aus dem Boden in das Brunnenwasser gelangen. In landwirtschaftlich genutzten Gebieten muss auch mit Belastungen durch Nitrat und Pestizidrückstände gerechnet werden.
Warum sind Wasserfilter bei eigenem Brunnen besonders wichtig?
Wasserfilter sind für Betreiber eigener Brunnen eine wichtige Investition, da Brunnenwasser nicht der ständigen Kontrolle durch zentrale Wasserversorger unterliegt. Auch bei idealen Wasserverhältnissen müssen Brunnen zumindest mit einem groben Vor- bzw. Sedimentfilter ausgestattet sein. Sehr häufig enthält Brunnenwasser jedoch zu viel Eisen- und Manganverbindungen, die das Wasser bei Kontakt mit Sauerstoff braun färben. Auch eine zu hohe Wasserhärte von Brunnenwasser ist vielerorts ein Problem. Wird Wasser aus dem eigenen Brunnen auch als Trinkwasser genutzt, können Wasserfilter zur Abscheidung von Schwermetallen, Nitrat und anderen Schadstoffen nötig sein.[1]
Wasserfilter für Brunnen: empfehlenswerte Filtertechniken
Nachfolgend werden einige bewährte Techniken bzw. Wasserfilter für Brunnen vorgestellt. Es werden auch Wasserfilter für Brunnen angeboten, die mehrere der aufgeführten Filtertechniken kombinieren.
Vor-/Sedimentfilter
Wasserfilter für Brunnen zum Entfernen von Sand, Schlamm, Rost und anderen groben Verunreinigen werden als Vor- bzw. Sedimentfilter bezeichnet. Die Filter arbeiten rein mechanisch mit einem engmaschigem Filtermedium. Empfehlenswert sind Filter, die „rückspülbar“ sind. Rückspülbare Wasserfilter für Brunnen können durch manuelles Ausspülen leicht gereinigt werden.
Wasserenthärtung
Wasserfilter zur Enthärtung von Wasser aus Brunnen arbeiten meist mit Ionenaustauschern. Dabei werden die im Wasser gelösten Calcium- und Magnesiumionen (Härtebildner) durch Natriumionen ersetzt. Da Ionenaustauscher eine regelmäßige Zufuhr von Regeneriersubstanzen erfordern, ist der Wartungsaufwand für die Geräte relativ hoch. Als alternative Wasserfilter zur Enthärtung bieten sich Systeme an, die mit elektrochemischen Verfahren oder heterogener Katalyse arbeiten.
Eisen- und Manganfilter
Überschüssiges Eisen– und Mangan kann mit speziellen Wasserfiltern für Brunnen abgeschieden werden. Nach der Trinkwasserverordnung darf Trinkwasser maximal 0,2 mg/l Eisen und 0,05 mg/l Mangan enthalten.2 Filter zur Eisen- und Manganentfernung arbeiten meistens mit einer durch einen Katalysator herbeigeführten Oxidationsreaktion. Dabei reagieren gelöste Eisen- und Manganverbindungen mit zugeführtem Sauerstoff zu unlöslichen Verbindungen, welche über eine mechanische Filterstufe abgeschieden werden.
Aktivkohlefilter gegen organische Schadstoffe
Wasserfilter mit Aktivkohlepatronen können Wasser aus Brunnen von organischen Schadstoffen wie Pestizid- und Medikamentenrückständen reinigen. Aktivkohle besitzt eine extrem große und poröse Oberfläche, an der verschiedenste gelöste organische Schadstoffe aus dem Brunnenwasser hängen bleiben. Aktivkohlefilter müssen unbedingt nach Herstelleranweisung gewartet werden, da bei erschöpften Filtern verstärkte Mengen an Schadstoffen freigesetzt werden können.
Entfernung von Nitrat
Zur Entfernung von Nitrat aus Brunnenwasser sind Wasserfilter mit Anionenaustauschern geeignet. Anionenaustauscher tauschen Nitrationen gegen Chloridionen aus.
Entfernung von Schwermetallen
Schwermetalle können aus Brunnenwasser mit Ionenaustauschern oder durch Umkehrosmose-Filter entfernt werden.
Umkehrosmose-Technik
Wasserfilter für Brunnen mit Umkehrosmose-Technik arbeiten mit extrem feinen Membranen, durch die Brunnenwasser mit hohem Druck gepresst wird. Umkehrosmose-Filter können Wasser enthärten und von vielen Schadstoffen wie Schwermetallen befreien. Um gelöste organische Schadstoffe abzufiltern, sollten Umkehrosmose-Filter mit Aktivkohlefiltern kombiniert werden. Über Umkehrosmose gefiltertes Wasser enthält fast keine lebenswichtigen Mineralien mehr. Außerdem ist die Umkehrosmose-Technik relativ teuer und wartungsaufwendig
Referenzen:
1 Kreis Pinneberg, „Trinkwasser aus dem eigenen Brunnen“: http://www.kreis-pinneberg.de/pinneberg_media/Dokumente/Fachdienst+26/Trinkwasser+aus+dem+eigenen+Brunnen.pdf
2 Trinkwasserverordnung, „Indikatorparameter“: https://www.gesetze-im-internet.de/trinkwv_2023/anlage_3.html