Wasserfilter gegen Blei
Geeignete Wasserfilter können das gesundheitsschädliche Schwermetall Blei aus Trinkwasser entfernen. Eine erhöhte Bleiaufnahme über das Trinkwasser kann zu Schäden an Nerven und dem blutbildendem System führen. Besonders empfindlich auf Blei reagieren Kinder. Wasserbelastungen mit Blei werden meistens durch alte Bleileitungen in der Hausinstallation verursacht. Eigenes Brunnenwasser kann aus bestimmten Böden ebenfalls erhöhte Bleimengen aufnehmen.
Wann ist der Einsatz von Wasserfiltern gegen Blei sinnvoll?
Der Einsatz eines Wasserfilters gegen Blei kann besonders sinnvoll sein, wenn die Rohre der Hausinstallation vor dem Jahr 1973 verbaut wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden in Häusern und Wohnungen teilweise noch Bleirohre verlegt, aus denen Blei in das Trinkwasser abgegeben werden kann. Teilweise bestehen auch die Rohrleitungen von der Wasserleitung an der Grundstücksgrenze bis zum Hausanschluss noch aus Blei. Erhöhte Bleikonzentrationen treten im Wasser verstärkt bei langen Stagnationszeiten von Leitungswasser auf. Laut Trinkwasserverordnung darf Trinkwasser maximal 0,010 mg/l Blei enthalten.[1] Die Einhaltung dieses Wertes wird von den Wasserwerken allerdings nur bis zum Hausanschluss garantiert und kann bei vorhandenen Bleileitungen leicht überschritten werden. Wasserfilter zur Abscheidung von Blei können auch für Betreiber eigener Brunnen wichtig sein. Brunnenwasser kann zum Beispiel in Gegenden mit Vorkommen von Bleierzen wie Cerussit und Bleiglanz relativ stark mit Blei belastet sein.[2]
Wasserfilter gegen Blei schützen vor Gesundheitsschäden
Spezielle Wasserfilter können das gefährliche Schwermetall Blei aus dem Trinkwasser größtenteils entfernen. Die verstärkte Aufnahme von Blei über Trinkwasser oder die Nahrung kann zu ernsthaften Gesundheitsschäden führen. Dazu zählen zum Beispiel schwere Nervenschäden, Beeinträchtigung der Blutbildung und Muskelschäden. Besonders bei Kleinkindern kann Blei schon in geringen Konzentrationen zu einer negativen Beeinflussung der geistigen Entwicklung führen. Da Blei sehr leicht die Plazentaschranke passieren kann, sind Wasserfilter gegen Blei auch bei einer Schwangerschaft empfehlenswert. Unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Gewichtsverlust können ebenfalls auf eine zu hohe Bleiaufnahme hinweisen. Blei besitzt die Fähigkeit, sich im menschlichen Körper anzureichern. Deshalb kann auch eine leicht erhöhte Bleiaufnahme langfristig zu Vergiftungserscheinungen führen.
Welche Wasserfilter können Blei aus Trinkwasser entfernen?
Zu Entfernung von Blei aus Wasser sind Wasserfilter mit unterschiedlichen Filtertechniken geeignet:
Ionenaustauscher entfernen Blei aus Wasser, indem sie die im Wasser gelösten Blei-Ionen gegen ungefährliche Natriumionen austauschen. Der Austausch findet bei vielen Filtern an der Oberfläche eines Kunststoffgranulats statt. Ionenaustauscher müssen nach einer gewissen Zeit durch eine Natriumchloridlösung regeneriert werden. Neben Blei entfernen Wasserfilter mit Ionenaustausch-Technik auch Kupfer und Härtebildner wie Calcium und Magnesium aus dem Wasser.
Aktivkohlefilter renommierter Hersteller können Blei ebenfalls gut abfiltern. Wasserfilter mit Filtermedien aus Aktivkohle halten Blei durch die hohe Adsorptionsfähigkeit (Fähigkeit zur Anreicherung) der Aktivkohle fest. Diese entsteht durch die extrem poröse und große Oberfläche der Aktivkohle. Aktivkohlefilter müssen nach einiger Zeit ausgetauscht werden, da die Aktivkohle dann mit Schadstoffen gesättigt ist. Unterbleibt ein rechtzeitiger Austausch, können Aktivkohlefilter erhöhte Schadstoffmengen freisetzen. Ein Vorteil von Wasserfiltern gegen Blei mit Aktivkohlepatronen ist die zusätzliche Abscheidung von Chlor und organischen Schadstoffen wie Pestizidrückständen
Umkehrosmose-Filter arbeiten mit einer extrem feinen Membran, die von Bleiverbindungen, Härtebildnern, vielen Schadstoffen und Keimen nicht durchdrungen werden kann. Wasserfilter gegen Blei mit Umkehrosmose-Technik verschwenden relativ viel Wasser durch die nötige Spülung der Membran. Außerdem ist das Wasser nach dem Passieren der Membran sehr arm an wichtigen Mineralstoffen.
Referenzen:
1 Trinkwasserverordnung, „Chemische Parameter“: https://www.gesetze-im-internet.de/trinkwv_2023/anlage_2.html
2 Bayerisches Landesamt für Umwelt, „Geogene Schwermetalle (Pb)…“: https://www.lfu.bayern.de/boden/geogene_belastungen/cerussit/index.htm