Wasserfilter gegen Schwermetalle
Wasserfilter gegen Schwermetalle können bei zentraler und dezentraler Trinkwasserversorgung sinnvoll sein. Über Rohre und Armaturen gelangen Schwermetalle über die Hausinstallation teilweise in das Leitungswasser. Bei dezentraler Versorgung über einen eigenen Brunnen kann das Trinkwasser teilweise erhöhte Mengen an Schwermetallen aus dem Boden aufnehmen. Wasserfilter senken den Gehalt an gesundheitsschädlichen Schwermetallen im Wasser vielfach deutlich.
Wasserfilter gegen Schwermetalle – warum können diese sinnvoll sein?
Spezielle Wasserfilter können Schwermetalle wie Blei, Nickel, Kupfer, Cadmium und Quecksilber aus dem Trinkwasser entfernen. Schwermetalle werden unter anderem aus Boden- und Gesteinsschichten ausgewaschen bzw. gelöst. Besonders in Gebieten mit Erzlagerstätten treten mitunter deutlich erhöhte Gehalte von Schwermetallen im Wasser auf. Altlasten von Industriebetrieben oder Ausschwemmungen von Abraumhalden können Grundwasser lokal so stark mit Schwermetallen belasten, dass dieses auch nicht mehr mit Wasserfiltern zu Trinkwasser aufbereitet werden kann. Bei zentraler Wasserversorgung garantieren die Wasserwerke die Einhaltung der strengen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung für Schwermetalle durch ständige Kontrollen. Bei dezentraler Wasserversorgung ist der Betreiber für die Einhaltung der Grenzwerte selbst verantwortlich. Deshalb können Wasserfilter gegen Schwermetalle besonders beim Betrieb eines eigenen Brunnens wichtig sein.
Trinkwasser kann jedoch auch auf den letzten Metern in der Hausinstallation mit Blei und Kupfer aus Rohren sowie Nickel von Armaturen belastet werden. Grundsätzlich lösen sich Schwermetalle in saurem Wasser (pH-Wert unter 7) deutlich besser als in hartem Wasser.
Wasserfilter gegen Schwermetalle schützen die Gesundheit
Geeignete Wasserfilter senken die Konzentration von gesundheitsschädlichen Schwermetallen vielfach auf ein unbedenkliches Maß ab. Schwermetalle können die unterschiedlichsten Gesundheitsschäden hervorrufen. Besonders gefährdet sind kleine Kinder und Schwangere. So kann Blei bei Kindern bereits in relativ niedrigen Konzentrationen zu Nervenschäden führen. Bei Kupfer sind Störungen der Blutbildung bei Kleinkindern bereits unterhalb des Trinkwasser-Grenzwertes von 2 mg/l möglich.[1]
Aber auch bei Erwachsenen können Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber zu schweren Nerven- und Organschäden führen. Cadmium gilt zudem als krebserregend.[2] Auf Nickel reagieren viele Menschen allergisch. Wasserfilter gegen Schwermetalle sind besonders sinnvoll, da sich viele Schwermetalle im Körper anreichern und so zu chronischen Vergiftungen führen können.
Schwermetalle im Wasser? Testen Sie Ihr Wasser mit:
Wasserfilter gegen Schwermetalle – welche Filtertechnik sollte verwendet werden?
Wasserfilter können viele Schwermetalle durch Ionenaustausch oder Umkehrosmose aus dem Wasser entfernen. Beim Ionenaustausch werden gelöste Kationen (positiv geladene Teilchen) von Schwermetallen gegen Natriumionen ersetzt. Der Ionenaustausch findet bei Wasserfiltern gegen Schwermetalle meist an der Oberfläche eines Kunststoffgranulats statt. Die Austauschkapazität des Ionenaustauschers ist begrenzt. Wenn die gesamte Oberfläche des Granulats mit Schwermetallionen gesättigt ist, muss dieses mit einer Lösung aus Natriumchlorid gereinigt und regeneriert werden. Beim Betrieb geben Ionenaustauscher Natrium an das Wasser ab. Ionenaustauscher gibt es unter anderem zum Einbau unter dem Wasserhahn. Anlagen mit größerer Kapazität werden meist zentral am Hauswasseranschluss installiert. Wasserfilter mit Umkehrosmose-Technik drücken mit Schwermetallen belastetes Wasser unter hohem Druck durch eine sehr feine Membran, die Schwermetallionen zu einem hohen Grad mechanisch zurückhält. Durch die Membran werden dem Wasser aber auch viele wichtige Mineralien entzogen, sodass unter Umständen eine Remineralisierung des Wassers nötig wird. Umkehrosmose-Filter sind meist teurer als Ionenaustauscher und verschwenden bei der Filterung viel Wasser. Wegen ihrer Größe werden sie überwiegend an der zentralen Wasserversorgung montiert.
Referenzen:
1 Universität München, „Vergiftungen durch Kupfer im Trinkwasser“: http://www.bi-trinkwasser.de/fileadmin/media/Gesundheit/1998_Prof_Eife_Vergiftung_durch_kupfer.pdf
2 Medizinische Universität Wien, „Toxikologie von Metallen, Beispiele: Blei, Quecksilber, Arsen“: http://anchem.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/anchem/SS12/Tox/4Metall-Tox_SS_2012_Bursch.pdf